zurück

Alexander von Schwerin

Zwei Seiten einer Medaille: Ökonomisierung der Wissenschaft in der Kritik

Als Ende der 1970er Jahre Universitätswissenschaftler:innen auch in Westdeutschland ihre ersten Biotech-Unternehmen gründeten, stieß dies auf breite Kritik. Diese Kritik schloss Vertreter:innen von Wissenschaftsorganisationen, Kolleg:innen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen - mit und ohne aktivistischen Hintergrund - sowie die nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit mit ein. Perspektiven und Argumente waren entsprechend unterschiedlich.

In dem Vortrag möchte ich zum einen das Spektrum von Positionen und Argumenten vorstellen und vergleichen. Zum anderen möchte ich die Positionen in Beziehung zum Arbeitszusammenhang stellen, aus dem heraus sie formuliert und entwickelt wurden. Dabei soll es darum gehen, die zwei Seiten einer ökonomisch fundierten Kritik an den Wissenschaften zu thematisieren. Denn die Kehrseite der Kritik an den Finanzierungsquellen der Wissenschaft und mangelnder Transparenz von Industriebeteiligungen war die Schwierigkeit von wissenschaftlichen Aktivist:innen innerhalb der Neuen Sozialen Bewegungen, eine eigene ökonomische Arbeitsgrundlage zu etablieren. Methodisch geht es mir um eine stärker symmetrische Betrachtungsweise, wenn über wissenschaftliches Wissen und Bewegungswissen gesprochen wird.