Mein Vortrag fokussiert auf ein Sammlungskonvolut im Archiv des Berliner Naturkundemuseums, das historische Sammlerkorrespondenzen in den 1980er und 1990er Jahren unter der Rubrik „DOA“ – Deutsch-Ostafrika – zusammenführte. Indem ich diese Archivierungslogik mit den unterschiedlichen Gewalt- und Aneignungsformen der Naturkunde kontrastiere, die sich in den Korrespondenzen und an den in ihnen referenzierten Objekten offenbaren, frage ich danach, welche Politiken der Provenienz sich in Sammlungs- und Archivierungssystemen der Naturkunde ausformen. Abschließend diskutiere ich aktivistische, wissenschaftshistorische und sammlungspraktische Wege, um diese multiplen Temporalitäten der Extraktion zu durchbrechen.